Körperliche Höchstleistungen

Beim Schnorcheln am Barriere-Riff in Australien. Ich bin der Typ rechts...

Seit einigen Tagen nehmen meine Frau, mein Sohn und ich an einem Tauchkurs teil. Das ist nicht nur interessant (wenn auch im Hallenbad längst nicht so schön wie später eventuell an Korallenriffen), man erfährt beim Theoriekurs auch manches über erstaunliche Leistungen, die der Körper – zumindest mancher Menschen – aushält.

So liegt der Tieftauchrekord ohne Atemgeräte, also nur mit Luftanhalten, zur Zeit bei 213 Metern!Man nennt diese Disziplin Apnoe-Tauchen (das wird ap-no-e ausgesprochen, also nicht apnö). Der Hamburger Taucher Tom Sietas ließ sich dabei mit einer Art Schlitten rasch in die Tiefe und wieder hoch ziehen. Immerhin dauerte dieser Rekordtauchgang über 4 Minuten. Dass solche Versuche lebensgefährlich sind, ist klar – es gab auch schon diverse Todesfälle. Aber man kann es offenbar auch überleben.

Wer unter Wasser bestenfalls einige Sekunden die Luft anhalten kann, staunt auch über den Weltrekord in dieser Disziplin: Ein Schweizer Freitaucher hat es nach vorheriger Sauerstoffinhalation geschafft, mehr als 19 Minuten unter Wasser auszuhalten!

Aber auch über Wasser gibt es Rekorde. Menschen haben binnen 24 Stunden Dauerlauf teils mehr als 250 Kilometer zurückgelegt. Und der deutsche Extremsportler Achim Heukemes hat 2005 eine Laufstrecke von über 45 Kilometern quer durch Australien zurückgelegt. Er brauchte dafür 43 Tage und lief bis zu 14 Stunden pro Tag im Dauerlauf. Und das teils bei Temperaturen von 40 Grad Celsius in der Nullarbor-Wüste!

Wieso kann der Mensch so gut laufen? Weil die Evolution uns als Dauerlauftiere „gezüchtet“ hat. Daher auch die fehlende Behaarung am Körper – sie ermöglicht starkes Schwitzen, macht uns zu „nackten Affen“, aber vermeidet Überhitzung. Kein anderes Lauftier kann uns solche Dauerlaufleistungen nachmachen, nicht einmal Pferde und Hunde: Kein Säuger ist annähernd so leistungsfähig wie der Mensch! (Das gilt freilich nicht wie Leute wie unsereinen, die den größten Teil ihrer Zeit sitzend am Computer verbringen…)

Daher nutzen manche Völker das Laufen auch bei der Jagd: Entweder sprinten sie rasch los und erreichen das Tier, bevor es richtig auf Tempo kommt. Oder sie hetzen es im Dauereinsatz notfalls mehrere Tage lang, bis es ermattet und überhitzt zusammenbricht.