Vorsicht, Schwarzwurzeln!

Vorgestern gab es bei uns zum ersten Mal Schwarzwurzeln als Gemüse. Schmecken gut, jedenfalls in geeigneter Soße, gelten als gesund, haben aber zwei Nachteile:

Erstens  schmieren sie beim Abschälen einen erstaunlich fest haftenden Klebstoff auf die Haut – er enthält unter anderem kautschukähnliche Stoffe und geht nur mit Mühe wieder ab. Zweitens enthalten sie Inulin, einen mit Zuckern und Stärke verwandten Stoff, der bei vielen Menschen (und auch bei uns) im Darm Turbulenzen erzeugt. Im Zeitalter der Klimaerwärmung ist dieses Gemüse offenbar keine gute Idee – Methan wirkt 25-mal stärker als Treibhausgas als Kohlendioxid…

 

Pech, tropfenweise

Schon immer machte es mir viel Spaß, einfach so in Lexika herumzublättern und dabei auf Wissenswertes zu stoßen, an das ich zuvor nie gedacht hätte. Das funktioniert heute noch besser mit der Wikipedia, besonders mit der englischen Version. Aber auch die deutsche bietet Schätze, und ich werde über besondere Trouvaillen gelegentlich hier berichten.

So etwa über das Pechtropfenexperiment. Es ist nicht gerade ungewöhnlich spannend, dafür aber ungewöhnlich und läuft schon lange. Der Begründer wurde sogar posthum mit dem IG-Nobelpreis ausgezeichnet:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pechtropfenexperiment

Pech ist ja bei Raumtemperatur scheinbar fest, in Wirklichkeit aber eine, wenn auch extrem zähe, Flüssigkeit. Diese Tatsache regte den australischen Professor Thomas Parnell zu seinem Experiment an: Er gab 1930 etwas Pech in einen Trichter, stellte ein Glas darunter, stülpte eine Glasglocke über die Anordnung und wartete ab. Tatsächlich rann das Pech langsam den Trichter hinab: 1938 fiel der erste Tropfen, und seither folgten ihm weitere, jeweils im Abstand von 6-12 Jahren. Ursache der Schwankungen dürften wechselnde Umgebungstemperaturen sein; die Temperatur wurde nicht konstant gehalten. Der bisher letzte (achte) Tropfen fiel 2000, demnächst müsste der neunte Tropfen fallen.

Wer sich aktuell informieren möchte – hier ist die Website der University of Queensland, an der dieses Experiment läuft:

http://www.physics.uq.edu.au/physics_museum/pitchdrop.shtml

Stahl und Eisen

In einigen Wochen erscheint im Stahleisen-Verlag in Düsseldorf die englische Ausgabe meines Buches „Stahl erobert die Welt“ unter dem Titel „Steel conquers the world“. Hier das Titelbild: Steel conquers the world

bbb

Die deutsche Ausgabe ist seit einigen Wochen auf dem Markt:

http://www.amazon.de/Stahl-erobert-die-Welt-wichtigster/dp/3514007756/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1330599243&sr=8-1

Erstaunlicherweise gab es zuvor weltweit kein vergleichbares Buch – nämlich eines, das leicht verständlich und aufwändig illustriert über die spannende Welt von Stahl und Eisen erzählt und sogar Experimente vorschlägt. Etwa die Rolle von Eisen in der Natur, die Erzgewinnung in gewaltigen Mengen, die modernen Hochöfen, die Erzeugung von Stahl in einem Feuersturm, die wichtigsten Methoden der Formgebung, also etwa Walzen, Gießen, Schmieden sowie einige bemerkenswerte Stahlanwendungen – vom intelligenten Autostahl bis zum Hunderte von Metern langen Containerfrachter.

Übrigens: Wussten Sie, wieviele dieser Stahlkisten auf modernen Großfrachtern Platz finden? Über 10 000! Das bedeutet zum Beispiel, dass man mit einer Ladung mehr als 210 000 der typischen roten britischen Telefonzellen verschiffen könnte!

 

Sturmglas entzaubert

Ein „Sturmglas“ ist ein besonderes Gerät, das zur Vorhersage des Wetters gedacht ist. Es besteht aus einer Glasröhre, die mit einer Lösung unter anderem von Campher in einem Alkohol-Wasser-Gemisch gefüllt ist. Schlechtes Wetter soll sich danach durch Bildung von Kristallen im Glas ankündigen, wobei das Aussehen dieser Kristalle angeblich Rückschlüsse auf das kommende Wetter zulässt. (Näheres dazu in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmglas.) Der britische Admiral Robert FitzRoy hatte solche Gläser in den Schiffen der britischen Flotte eingeführt.

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Unsinn über Ötzi

In manchen Zeitungsberichten über die neuen Ergebnisse der genetischen Untersuchungen von Ötzi stehen ziemlich falsche Schlussfolgerungen. Da ist von Zivilisationskrankheiten die Rede, unter denen er aufgrund seiner Laktoseunverträglichkeit angeblich gelitten habe, zudem wird er als Sarde verdächtigt, weil bestimmte Gene heute vor allem in Sardinien und Korsika auftauchen.

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