Ein Wald aus Stein

Als ich hörte, dass meine neue Vorlesungsreise unter anderem nach Kunming führen würde, wollte ich unbedingt einen Ausflug zu dem berühmten Steinwald von Shilin machen. Er zählt zu den berühmtesten Karstformationen in der geologisch sowieso reich ausgestatteten Provinz Yunnan. Shilin bedeutet auf Chinesisch übrigens tatsächlich „Steinwald“, und am Zeichen „lin“ (Wald) erkennt man das noch deutlich.

Das chinesische Zeichen für Wald (lin). Man erkennt gut die Symbole der Bäume

Dieser „Steinerne Wald“ liegt etwa 80 Kilometer südöstlich von Kunming und ist per Auto in gut anderthalb Stunden zu erreichen. Er umfasst insgesamt 350 Quadratkilometer (das ist etwa die Fläche von Bremen), wir haben aber nur einen Teil besucht, nämlich den Großen und den Kleinen Steinwald.

Ein Wald aus hochragenden Felsen

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Technisches Wunder im alten China

Vor einigen Monaten war ich bei einem China-Besuch auch in dem Städtchen Dangyang in der Provinz Hubei. Es ist im Ausland und selbst in China kaum bekannt, dass es hier eines der erstaunlichen Meisterwerke früher chinesischer Technik zu bestaunen gibt: eine gewaltige Pagode aus Gusseisen. Sie ist etwa 38 Tonnen schwer und fast 18 Meter hoch – und fast 1000 Jahre alt.

Vor der Eisenpagode. Sie ist noch schwerer als ich...

 

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Neu: Electronic Start, jetzt mit Ting

Elektronik prägt heute unser Leben. Dieser Technik, die mit Radioröhren begann und nun unter anderem Transistoren, Leuchtdioden, Mikrochips und andere erstaunliche Bauteile verwendet, verdanken wir Radio und Fernsehen, MP3- und DVD-Player, Digitalkamera und Computer, Handy und Spielekonsole – und noch vieles andere. Doch wie funktionieren solche Geräte? Das kann man mit dem neuen Experimentierkasten „Electronic Start“ von Kosmos erforschen, den ich mit entwickelt und zu dem ich das Handbuch verfasst habe. Er eignet sich für Kinder ab 8 Jahren, aber auch für Erwachsene.

Der Experimentierkasten

 

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Neues aus China

Seit einigen Tagen bin ich nun wieder in Deutschland, nach einer wieder einmal sehr erfolgreichen Vortragstour in China. Diesmal war ich, wie bereits in früheren Artikeln erwähnt, in Shenzhen und in Kunming. Insgesamt habe ich 11 Vorträge vor Kindern gehalten und einen vor Naturwissenschafts-Lehrern. Mehrfach hatte ich bei einem einzigen Vortrag über 1000 Kinder vor mir, dir mir beim Eintreten zurückwinkten. Außerdem wurden die Vorträge vielfach auf Video aufgezeichnet, um später weiteren Klassen vorgeführt zu werden, und z. T. in diverse  Klassenräume übertragen.

Hier einige Bilder von dieser Vortragsreise:

Begrüßung schon am Eingang

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Besuch in Kunming

Nach Shenzhen habe ich Kunming besucht, die Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan. Mit etwa 7 Millionen Einwohnern ist sie bei weitem nicht die größte Stadt des Landes, aber sehr interessant und ein guter Ort zum Leben. Das beginnt schon mit dem Klima: Zwar ist es subtropisch-warm, aber da Kunming etwa 1900 Meter hoch liegt, ziemlich trocken und daher gut zu ertragen – ganz anders als Shenzhen zumindest im Sommer. Der im Süden der Stadt gelegenen See Dianchi, etwa halb so groß wie der Bodensee, sorgt zudem für frische Luft.

Der See Dianchi

Schon seit Jahrhunderten war Kunming auch das Tor nach Südostasien, etwa nach Burma und Laos. Im Zweiten Weltkrieg war sie der Endpunkt der „Burma Road“ und der Luftbrücke „The hump“, über die Waren und Menschen ins freie, nicht von Japanern besetzte China gebracht wurden (die unvorstellbaren Gräueltaten, die Japaner in China anrichteten, sind übrigens ein besonders düsteres Kapitel der Geschichte).

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Wo China besonders wächst

Ein Blick auf die Landkarte vermittelt nur eine sehr allgemeine Vorstellung von der Größe Chinas. So liegen etwa Shanghai und Shenzhen bei Hong Kong scheinbar recht nahe beieinander im Südosten des Landes. In Wirklichkeit fliegt man etwa zweieinhalb Stunden.

Es gibt auch kaum einen Ort in China, der die Größe und die rasche wirtschaftliche Entwicklung dieses Landes besser illustriert als gerade Shenzhen, wo ich zurzeit wieder einmal Vorträge halte. Denn Shenzhen ist zwar vielen Menschen völlig unbekannt – anders etwa als Shanghai oder Beijing. Aber es gilt als die zurzeit am schnellsten wachsend Stadt Chinas. Und kaum irgendwo im Land ist das Pro-Kopf-Einkommen höher als hier.

Blick aus meinem Hotelfenster auf moderne Sportstätten. Abends zeigen diese "Kristalle" bunte Lichtspiele

 

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Trickbetrüger

So schön Paris ist, besonders bei dem tollen Wetter derzeit: Man muss doch sehr aufpassen, denn die Betrüger denken sich immer neue Tricks aus.  Sehr beliebt ist gerade, unter anderem am Seine-Ufer unterm Eiffelturm, der Ring-Trick. Ein junger Mann kommt vorbei geschlendert, bückt sich plötzlich und hebt angeblich einen goldglänzenden Ring auf, den er, wie er sagt, gerade gefunden hat. Er fragt, ob wir ihn verloren haben. Wir verneinen, darauf schenkt er den Ring, und tut nett und freundlich. Er geht ein paar Schritte, kommt dann zurück und bittet um Geld. In manchen Variationen greift er rasch zu, wenn er die Geldbörse sieht, in unserem Fall blieb es bei der Bettelei um Geld – vielleicht traute er sich nicht, sich mit gleich vier Leuten anzulegen, zumal bei reichlich Publikum.

Planeten in Menge


Künstlerische Darstellung des Sonnenuntergangs auf einer "Supererde" (Gliese 667 Cc). Bildnachweis: ESO/L. Calcada

Ich kann mich noch gut an die Diskussionen vor Jahren erinnern, bei denen es um die Möglichkeit extraterrestrischen Lebens ging, und ich hab dazu neben diversen Artikeln auch eine Rundfunksendung geschrieben. Eines der Bedenken mancher Forscher war dabei, ob es denn überhaupt eine genügend große Zahl an Planeten um andere Sonnen gäbe oder ob vielleicht unser Planetensystem ziemlich einzigartig sei. Selten hat die Natur bzw. die weitere Forschung solche Bedenken derart gründlich widerlegt.

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Verräterische Fingerabdrücke

Die Einführung der Fingerabdruck-Methode war einer der Meilensteine der Kriminalistik. Zwar wussten schon die alten Chinesen um die Einzigartigkeit der Fingerabdrücke, doch in der westlichen Welt werden sie erst seit gut 120 Jahren zur Verbrecherjagd eingesetzt. Doch neuerdings gibt es Methoden, mit denen die Abdrücke noch weit mehr verraten als nur die mögliche Identität. Sie können auch verraten, ob die Person Raucher war, ob sie Drogen nahm oder gar mit Sprengstoffen umging.

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Elektrisches für Kinder

Der Experimentierkasten Elektro & Co.

Wir leben in einer Welt, die von Technik geprägt ist. Und wir nutzen diese Technik in der Regel wie selbstverständlich, ohne uns groß Gedanken darüber zu machen, was da geschieht und wie sie funktioniert.

Besser freilich ist es, wenn Kinder schon in frühem Alter an diese Dinge herangeführt werden, zumal die Beschäftigung mit physikalischen und anderen naturwissenschaftlichen Dingen durchaus spannend ist. Ich jedenfalls habe schon als 9-Jähriger mit elektrischen Versuchen begonnen  – mit dem damals erhältlichen Kosmos-Experimentierkasten „Elektromann“. Zusammen mit den weiteren Kästen, die dann in den folgenden Jahren zu Weihnachten, Geburtstag oder ähnlichen Gelegenheiten auf dem Gabentisch standen, haben sie ein Großteil meines naturwissenschaftlichen Interesses geprägt.  Um so mehr freue ich mich seit Jahren, dass ich diese „Gabe“ sozusagen weitergeben kann – inzwischen habe ich mehr als 100 Kosmos-Experimentierkästen mitentwickelt und die Anleitungsbücher verfasst – darunter Kästen aus den Bereichen Elektronik, Kristallzucht, Umweltschutz, Biologie, Physik und sogar Kriminalistik.

Einer der jüngsten ist der mit verändertem Layout neu aufgelegte Kasten „Elektro & Co.“ Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch ein Geschenk für Ostern suchen, kann ich ihn nur empfehlen.

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